
Muskelverhärtung am unteren Rücken lösen
Von: Redaktionsteam Rückenguru
Letzte Aktualisierung: 11. Juni 2025
Du möchtest eine Muskelverhärtung am unteren Rücken lösen? Derartige Verhärtungen sind typische Begleiterscheinungen eines bewegungsarmen und zu viel sitzenden Lebensstils. Auf dieser Seite klären wir zum Thema auf und geben dir Tipps, wie du die Verspannung beseitigen kannst.
Ursachen für Muskelverhärtungen im unteren Rücken
Eine verspannte Stelle in der Muskulatur fühlt sich oft an wie ein harter Knoten unter der Haut – gut tastbar, oft schmerzhaft und nicht selten störend bei Bewegungen. Dahinter steckt oft ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Typische Auslöser sind zum Beispiel:
- Bewegungsmangel, z.B. durch langes und starres Sitzen ohne ausreichenden Bewegungsausgleich
- Fehlhaltungen im Alltag oder Beruf (z. B. am Arbeitsplatz)
- Einseitige Belastung (z. B. durch Heben oder Tragen)
- Muskelungleichgewichte (z. B. schwache Rumpfmuskulatur, verkürzte Hüftbeuger)
- Psychosomatische Faktoren, etwa chronischer Stress oder innere Anspannung
- Unzureichende Regeneration nach körperlicher Aktivität oder Sport
Die Forschung bestätigt, dass sich die Spannung und Steifigkeit der Rückenmuskulatur durch solche Faktoren verändern können. Veränderungen der Muskelsteifigkeit können wiederum Rückenschmerzen und Muskelverhärtungen begünstigen.1
Typische Symptome bei Muskelverhärtungen
- Dumpfer, ziehender oder drückender Schmerz im unteren Rücken*
- Lokale Druckempfindlichkeit
- Eingeschränkte Beweglichkeit, vor allem bei Dreh- und Beugebewegungen
- Mögliche Ausstrahlung in Gesäß oder hintere Oberschenkel
Wichtig: Wenn zusätzlich Symptome wie Kribbeln, Taubheitsgefühle, veränderte Reflexe oder Koordinationsstörungen auftreten – oder die Schmerzen sehr stark sind – solltest du nicht zögern und unbedingt ärztlichen Rat einholen.
* Aktuelle Studien zeigen, dass die Muskulatur im unteren Rücken bei Rückenschmerz-Betroffenen häufig bereits in Ruhe deutlich verhärtet ist – und diese erhöhte Muskelsteifigkeit eng mit der Schmerzintensität und dem empfundenen Leidensdruck zusammenhängt.2
Maßnahmen, um eine Muskelverhärtung am unteren Rücken lösen zu können
Wann du eine Muskelverhärtung kühlen oder wärmen solltest
Die Antwort hängt grundsätzlich vom Zeitpunkt und der Ursache der Muskelverhärtung ab:

Kühlen
Kälte wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. Bei frischen Muskelverhärtungen, die durch eine akute Überlastung oder Verletzung entstanden sind, kann Kühlen sinnvoll sein – vor allem in den ersten 24 bis 48 Stunden. Kälte sorgt für eine Verengung der Blutgefäße, reduziert Schwellungen und hemmt die Entzündungsreaktion. Typische Anwendungen sind Kühlpacks oder Eis in ein Tuch gewickelt.


Wärmen
Unsere Erfahrung: Bei Muskelverhärtungen ist Wärme oft eine der angenehmsten und effektivsten Maßnahmen. Wärme fördert die lokale Durchblutung, erhöht die Dehnbarkeit der Fasern, lockert den Muskel und unterstützt die Regeneration. Die Wärme kann z.B. mit Hilfe einer Wärmflasche oder eines Infrarotlichts erzeugt werden.
Wir im Rückenguru-Team greifen gerne zum Wärmepflaster. Für uns zählt es zu den unkompliziertesten und effektivsten Helfern bei Muskelverhärtungen. Sehr gute Erfahrungen haben wir mit den Pflastern von ThermaCare gemacht: Sie liefern über Stunden eine gleichmäßige, wohltuende Tiefenwärme – ganz ohne Verrutschen. Sie tragen sich angenehm, bleiben selbst bei Bewegung da, wo sie sollen, und stören auch nachts nicht.
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Muskel-Zerrung am Rücken
Auch bei einer Muskel-Zerrung am unteren Rücken sind Wärmeanwendungen empfehlenswert, um die Heilung zu beschleunigen.

Massagen
Massagen können ebenfalls helfen, Verspannungen zu lösen, die Durchblutung der Muskulatur zu verbessern und so Schmerzen zu lindern.

Faszien-Stimulierung durch Rollen
Eine Faszienrolle kann dir dabei helfen, verklebte und verspannte Strukturen im Gewebe zu lösen. Wir bei Rückenguru nutzen im alltäglichen Trainingsprogramm seit langem schon eine Faszienrolle für den unteren Rücken. Klare Weiterempfehlung für dieses Hilfsmittel!

Osteopathie
Hier wird auf Fingerspitzengefühl gesetzt: Mit geschulten Handgriffen können verspannte Muskeln gelöst werden – auch Gelenke, Faszien und sogar innere Organe werden in die Behandlung einbezogen. Ziel ist es, tief sitzende Spannungsmuster aufzuspüren und den Körper wieder in sein natürliches Gleichgewicht zu bringen.

Bewegung und Training
Hilfreich in der akuten Phase:
- Sanftes Dehnen der betroffenen Muskelpartien
- Lockernde Mobilisationsübungen für die Lendenwirbelsäule (z. B. Kreisen des Beckens im Stand oder Kippen des Beckens im Liegen)
Um vorzubeugen, solltest du regelmäßig:

Akupressur
Akupressur kann auf natürliche Weise helfen, deinen unteren Rücken zu entspannen. Ideales Hilfsmittel hierfür ist die Akupressurmatte.

Ergonomische Anpassungen im Alltag
Muskelverspannungen entstehen of durch dauerhaft ungünstige Haltungs- und Bewegungsmuster. Mit einfachen ergonomischen Anpassungen im Alltag lässt sich bereits viel bewirken:
Arbeitsplatz ergonomisch einrichten
Eine gute Sitzhaltung beginnt mit der richtigen Ausstattung:
- Der Stuhl sollte höhenverstellbar und mit einer guten Lordosenstütze ausgestattet sein. Hier empfiehlt sich ein ergonomischer Bürostuhl
- Die Tischhöhe muss zur Sitzhöhe passen – die Unterarme sollten im rechten Winkel aufliegen
- Der Bildschirm gehört auf Augenhöhe, damit der Nacken gerade bleibt und nicht dauerhaft nach unten kippt. Monitorerhöhungen helfen dabei, die ideale Bildschirmhöhe zu schaffen

Dynamisches Sitzen und Mikropausen
Langes Sitzen ist schlecht für den Rücken – auch auf einem ergonomischen Stuhl.
Deshalb empfehlen wir:
- Immer wieder die Sitzposition wechseln (z. B. mal vorne aufrecht, mal locker zurückgelehnt)
- Jede Stunde für 1–2 Minuten aufstehen, strecken, ein paar Schritte gehen
- Ebenfalls sinnvoll: Ein höhenverstellbarer Schreibtisch, der gelegentliches Stehen während der Arbeit möglich macht

Richtige Ernährung
Das klingt vielleicht überraschend, aber auch deine Ernährung kann bei Muskelverhärtungen eine Rolle spielen. Besonders wichtig: Magnesium! Ein Mangel daran kann nämlich Verspannungen begünstigen.
Achte deshalb auf eine ausgewogene, vielseitige Ernährung – idealerweise mit vielen magnesiumreichen Lebensmitteln wie Nüssen, grünem Gemüse und Vollkornprodukten.
Was tun bei einem eingeklemmten Nerv im Rücken?
Nicht jeder Rückenschmerz ist muskulär bedingt. In einigen Fällen kann ein Spinalnerv irritiert oder komprimiert sein – oft durch Bandscheibenvorfälle oder verschobene Wirbelgelenke.
Typische Anzeichen für einen eingeklemmten Nerv
- Stechende, blitzartige Schmerzen
- Ausstrahlung in Gesäß, Oberschenkel oder Bein (Ischias-Symptomatik)
- Taubheitsgefühle oder Kribbeln
- Muskelschwäche in bestimmten Bewegungsrichtungen
Erste Maßnahmen
- Bewegung statt Schonung: moderate Mobilisation, z. B. im Vierfüßlerstand oder Rückenlage
- Linderung durch Lagerung: z. B. Stufenlagerung oder Seitenlage mit Kissen zwischen den Knien
- Wärmeanwendung

Wenn du dir unsicher bist, ob deine Rückenschmerzen von einer Muskelverhärtung oder vielleicht doch von einem eingeklemmten Nerv kommen, ist es am besten, das von einem Facharzt abklären zu lassen. Je genauer die Diagnose, desto besser kann dir geholfen werden.
Wenn sich Symptome wie Kribbeln, Taubheitsgefühle, Reflexveränderungen oder Koordinationsstörungen äußern, oder du starke Schmerzen hast: Warte nicht länger und suche unverzüglich einen Arzt auf.
- Mapping of Back Muscle Stiffness along Spine during Standing and Lying in Young Adults: A Pilot Study on Spinal Stiffness Quantification with Ultrasound Imaging ↩︎
- Lumbar muscle stiffness is different in individuals with low back pain than asymptomatic controls and is associated with pain and disability, but not common physical examination findings – ScienceDirect ↩︎