Eine Frau fasst sich stehend mit beiden Armen hinter den Rücken und streckt sich. Es scheint, als würde sie Schmerzen am unteren Rücken links haben

Schmerzen am unteren Rücken links

Welche Ursachen gibt es für Schmerzen am unteren Rücken links und was kann man unternehmen, um wieder schmerzfrei zu werden? Wir liefern Antworten.

Ursachen

Es gibt viele Gründe, warum Schmerzen am unteren Rücken links auftreten können. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

Muskelverspannungen

Häufig ist eine Verspannung der Muskulatur die Hauptursache – ausgelöst z.B. durch zu viel Sitzen, schlechte Haltung oder schweres Heben. Verspannungen können auf Nerven drücken und dadurch Schmerzen verursachen.

Bandscheibenvorfall

Auch könnte ein Bandscheibenvorfall im unteren Rücken für die Schmerzen verantwortlich sein. Bei Verdacht empfiehlt sich hier, einen Arzt aufzusuchen, da nur so eine fachmännische Diagnose möglich ist.

Iliosakralgelenk-Blockade

Das Iliosakralgelenk verbindet Wirbelsäule mit Becken und ist für die Kraftübertragung zwischen Ober- und Unterkörper wichtig. Es ist kaum beweglich, kann aber durch Fehlbelastung, Blockaden oder Entzündungen Schmerzen erzeugen.

Nierenprobleme

Auch die linke Niere könnte Verursacher der Schmerzen sein. Nierensteine oder eine Niereninfektion machen sich oft mit krampfartigen, bohrenden Schmerzen bemerkbar. Begleitet wird das Ganze manchmal von Fieber oder Übelkeit – Anzeichen, die man definitiv ernst nehmen sollte.

Verletzungen

Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule können sich durch Unfälle ergeben und ebenfalls Auslöser von Schmerzen im unteren linken Rücken sein.

In seltenen Fällen kann eine ernste Erkrankung (z.B. Tumor) Auslöser sein. Wenn deine Rückenschmerzen nicht nachlassen, oder du zusätzlich Symptome wie Fieber, unerklärlichen Gewichtsverlust oder Taubheitsgefühle bemerkst, dann gehe unverzüglich zum Arzt.

Symptome

Schmerzen im unteren linken Rücken können als dumpf, drückend oder stechend wahrgenommen werden.

In manchen Fällen strahlt der Schmerz in Gesäß, Oberschenkel oder bis in den Fuß aus. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Nerven betroffen sind, wie beim Ischiassyndrom oder bei einem Bandscheibenvorfall. Davon begleitet können Kribbeln oder Taubheitsgefühle auftreten.

Zusätzlich kann es zu Bewegungseinschränkungen und Steifheitsgefühlen kommen, insbesondere nach längerem Sitzen oder direkt nach dem Aufwachen. Diese Beschwerden entstehen häufig durch Muskelverspannungen, blockierte Gelenke oder eine Fehlbelastung der Wirbelsäule.

Oftmals werden auch Schmerzen beim Treppensteigen, Aufstehen oder einseitigem Belasten (z. B. auf einem Bein stehen) beschrieben.

Behandlungsmöglichkeiten

Wärme- und Kälteanwendungen

Wärmeanwendungen sind vor allem bei akuten Rückenschmerzen empfehlenswert. Sie fördern die Durchblutung und unterstützen die Entspannung und Regeneration deiner Muskeln und Sehnen. Wenn allerdings akute Entzündungen die Ursache sind, ist eine Kälteanwendung, zum Beispiel mit einem Kühlpad, angebracht.

Dehnen

Mit Dehnübungen für deinen unteren Rücken und angrenzende Muskeln – wie die Hüftbeuger und Oberschenkelmuskulatur – kannst du Verspannungen lösen und deine Beweglichkeit fördern. Regelmäßiges Dehnen wirkt besonders gut, wenn muskuläre Probleme die Ursache deiner Rückenschmerzen sind. Einfache Übungen wie die „Kindhaltung“ aus dem Yoga oder die „Katzen-Kuh-Bewegung“ entlasten deinen unteren Rücken.

Kräftigen

Ein Kräftigen der Rückenmuskeln stabilisiert die Wirbelsäule, verbessert die Haltung und kann Schmerzen vorbeugen. Besonders wichtig sind Übungen für die tiefliegende Rumpfmuskeln sowie Gesäß- und Bauchmuskeln, da sie den Rücken entlasten. Klassiker wie der „Brückenlift“ oder der „Vierfüßler-Stand mit Arm- und Beinhebung“ stärken und fördern Körperkontrolle.

Physiotherapie

Eine Physiotherapie, die auf dich abgestimmt ist, kann ein Gamechanger sein. Einfache Übungen werden dir beigebracht, die deine Muskeln stärken und den Rücken Schritt für Schritt stabilisieren.

Chiropraktik

Oft reichen ein paar Handgriffe, um Fehlstellungen zu lösen und den Druck von den Nerven zu nehmen. Plötzlich wird dein Rücken beweglicher und du spürst: Da passiert etwas. Chiropraktiker können Blockaden lösen, die deine Beweglichkeit einschränken und Schmerzen verursachen.

Massagen

Massagen können Rückenschmerzen lindern, indem sie die Durchblutung verbessern und die Geweberegeneration fördern. Zur regelmäßigen und unkomplizierten Selbstmassage eignen sich Faszienrollen hervorragend.

Akupressur

Durch Druck auf Triggerpunkte kannst du Muskelverspannungen lösen. Eine Akupressurmatte hilft dabei, diese Triggerpunkte zu stimulieren. Regelmäßige Anwendung kann die Regeneration unterstützen und das Wohlbefinden steigern.

Schmerzmittel

Schmerzmittel können dir helfen, akute Rückenschmerzen zu lindern. Am Häufigsten werden nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac eingesetzt, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken.

Wichtig: Schmerzmittel sollten nur kurzfristig eingenommen werden. Bei längerer Einnahme können Schmerzmittel gesundheitsschädlich sein, da sie Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, Leberschäden, Nierenschäden oder Herz-Kreislauf-Risiken verursachen können. Wer regelmäßig Beschwerden hat, sollte die Ursache behandeln lassen und einen Facharzt aufsuchen.

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